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Geheimdienstbericht: Historische Analyse von Manaan
MELDUNG AN KOMMANDANTEN DES IMPERIALEN MILITÄRS
BERICHT: INVASION VON MANAAN
THEMA: HISTORISCHE ANALYSE VON SCHWACHSTELLEN UND MÖGLICHKEITEN ZU DEREN AUSNUTZUNG
Da die Ressourcenknappheit galaxisweit fortschreitet, können wir uns nicht länger dauerhaft auf unsere etablierten Lieferanten für medizinische Notwendigkeiten verlassen. Dazu gehört auch das aktuelle Handelsabkommen zwischen dem Sith-Imperium und Manaan, unseren einzigen Lieferanten der Heilsubstanz Kolto.
Laut unseres Geheimdienstes glauben die Bewohner von Manaan – die Selkath –, sie könnten die Zerstörungen durch unsere Bomben auf ihrer Heimatwelt vor Jahrzehnten dadurch rächen, dass sie uns nur geringe Mengen Kolto zubilligen, obwohl sie die Ressource im Überfluss besitzen. Diesem lachhafter Vergeltungsversuch muss ein Ende bereitet werden.
Um der unverhohlenen Respektlosigkeit der Selkath entgegenzuwirken und unseren Kolto-Vorrat deutlich zu vergrößern, hat der Rat der Sith eine Offensive gegen Manaan autorisiert. Sorgfältige Planung ist erforderlich – in der Vergangenheit haben die Selkath sich gegen Aggressionen von außen mit der Drohung gewehrt, das gesamte Kolto auf Manaan zu zerstören. Dieses Risiko erfordert in Verbindung mit der komplett mit Wasser bedeckten Planetenoberfläche und dem Fehlen ausreichender Landezonen eine umsichtigere Vorgehensweise als bei unseren militärischen Einsätzen üblich.
MANAANS POLITISCHE LANDSCHAFT: NEUTRALITÄT UND ISOLATIONISMUS
Nach dem Vorfall, den viele Historiker als "Verwüstung von Manaan" bezeichnen, verließen die Selkath ihre Gebäude an der Oberfläche (von denen der Großteil von den Truppen des Imperiums zerstört wurde) und zogen sich komplett in ihre Unterwasserbehausungen zurück. Die Selkath gingen nicht nur körperlich auf Distanz, sondern gaben auch jegliche Teilnahme an der Politik der Galaxis auf.
Seit die Selkath zur Oberfläche zurückgekehrt sind und sowohl mit der Republik als auch mit dem Imperium den Handel wieder aufgenommen haben, zeigt sich zunehmend, dass die einheimische Bevölkerung von Manaan nur wenige ausgewiesene Verbündete oder Freunde hat, die sie um Hilfe bitten könnte. Die jahrtausendelange Isolation hat den Wunsch der Selkath nach Autonomie stark geprägt, wie auch ihr nachhaltiges Beharren auf "Neutralität" beweist.
Bei einem Angriff auf die Selkath würden sie sich vehement weigern, bei fremden Partnern um Unterstützung zu ersuchen. Eine törichte Einstellung! Zumal ihre militärische Stärke unseren Berichten zufolge erschreckend unzureichend ist und eine Invasion ohne Hilfe gar nicht abwehren könnte. Ihre Organisation, die "Manaan-Spezialkampfgruppe", ist noch jung und hat sich zwar gegen schlecht bewaffnete Piraten und Möchtegerndiebe als effektiv erwiesen, stellt aber keinerlei Bedrohung für das Imperium dar.
Selbst wenn die Selkath ein gut organisiertes Militär besäßen, wäre ihre Anzahl von machtbegabten Kämpfern erschreckend niedrig. Den Selkath steht lediglich eine Geheimorganisation namens "Shasa-Orden" zur Verfügung, die aus schwachen und fanatischen Narren besteht. Die extremistischen Mitglieder dieses Ordens werden sich wahrscheinlich nie mit der Regierung oder dem Militär der Selkath zusammenschließen, nicht einmal in Krisenzeiten – diese unnachgiebige Konsequenz rührt daher, dass die Machtanwender in den eigenen Reihen nicht an die kurze Leine genommen wurden.
Gegen die Macht der Sith und die Stärke der dunklen Seite haben die Selkath keine Chance.
ZU MEIDENDE SEHENSWÜRDIGKEITEN UND ORTE
Ahto City
Ahto City – oder was davon übrig ist – mag wie ein verlockender Preis erscheinen, aber die halb versunkenen Ruinen von Manaans ehemaliger Hauptstadt sollten bis auf Weiteres Sperrgebiet bleiben. Die Bergung der Überreste brächte mit Sicherheit technologische und militärische Errungenschaften – und auch Profite –, aber dennoch dürften sich die dazu erforderlichen Investitionen kaum auszahlen.
Die Möglichkeit von derlei Belohnungen ist eben nur das – eine Möglichkeit. Seit der "Verwüstung von Manaan" sind die meisten tragenden Strukturen von Ahto City baufällig. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern, da die Stadt größtenteils in Manaans trügerischen Tiefen versunken ist, und das schon vor Jahrzehnten. Wir sollten mehr Zeit und Mühe für Erfolg versprechende Vorhaben aufwenden, die für unseren Krieg gegen die Republik garantiert Ressourcen einbringen.
Geschäftsplatz
Der Geschäftsplatz, wo das Imperium gerade den Großteil unserer Geschäfte mit den Selkath abwickelt, sollte auf keinen Fall für wie auch immer geartete Militäraktionen benutzt werden.
Obwohl das Imperium eine stabile Präsenz auf dem Platz genießt und umfangreiche Kenntnisse über die Bewegungen der Selkath und der Republik in diesem Bereich hat, könnte jegliche Aggression unsererseits zu Verlusten auf Seiten der Republik führen. Das würde die Tür für ein republikanisches Eingreifen öffnen, da sie dann Grund hätten, ebenso zu reagieren. Unser Ziel sollte es sein, die Selkath in diesem Kampf so weit wie möglich zu isolieren.
Versteckte Ressourcen
Berichten zufolge hat der Verräter Darth Arkous vor der Revaniter-Krise mit einem Selkath-Wissenschaftler namens Gorima in einer Anlage auf dem Meeresboden von Manaan zusammengearbeitet. Soweit wir feststellen konnten, wollten die beiden eine Armee von "Supersoldaten" aus anderen Selkath erschaffen.
Die Anlage wurde zerstört, und Gorima starb dabei. Einfache Soldaten sollten den Bereich meiden. Ich habe ein separates Team, das mir direkt Bericht erstattet, losgeschickt, um die Trümmer zu durchsuchen und alle nützlichen Daten aus Arkous' und Gorimas Projekt sicherzustellen. Wenn wir ihre Arbeit so modifizieren könnten, das unsere Soldaten verbessert würden – oder noch besser, wir die Truppen der Selkath kontrollieren könnten –, dann wäre das eine deutliche Botschaft an alle, die sich dem Imperium widersetzen.
Außerdem haben Agenten in meinem Spionagenetzwerk Gerüchte über Unterwassergeräte auf Manaan gehört, deren Funktion unbekannt ist und die früher dem unabhängigen Spion gehörten, der nur als "Der Schleier" bekannt ist. Uns liegen Beweise vor, dass besagte Geräte schon vor längerer Zeit zurückgelassen wurden. Unsere Truppen sollten sie finden und versuchen, sie zu sichern, bevor die Führung der Selkath von ihrer Existenz erfährt.
Hrakert-Riff
In dem unterseeischen Tal, das als Hrakert-Riff bekannt ist, befindet sich eines der reichsten Kolto-Vorkommen auf ganz Manaan. Könnten wir das Gebiet für das Imperium beanspruchen, wäre unser medizinisches Versorgungsproblem ohne Zweifel gelöst, auch über das Ende unseres Krieges mit der Republik hinaus – doch bis das Imperium eine starke Militärpräsenz auf Manaan errichtet hat, ist die Reise zum Hrakert-Riff streng untersagt.
Sollte sich jemand diesem Befehl widersetzen, wird sein Schicksal den monströsen firaxanischen Haien überlassen, die das Riff überrannt haben.
Dieser Bericht sollte ab sofort bei allen strategischen Diskussionen berücksichtigt werden. Dennoch sind alle Streitkräfte hiermit autorisiert, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um jede Verbindung oder Allianz zu unterbinden, die es den Selkath ermöglicht, Krieg gegen uns zu führen.
Wenn das kollektive Gedächtnis der Selkath sich nicht an die letzte Machtdemonstration des Imperiums erinnern kann, werden wir die Lektion wiederholen.
Für das Imperium.
DARTH XARION, SPHÄRE DES GALAKTISCHEN EINFLUSSES